Ist ein 17-Zoll-Rad komfortabler als ein 18-Zoll-Rad? Fühlt sich ein 19-Zoll-Rad sportlicher an als sein kleinerer Bruder? Wie immer bei Reifen lautet die Antwort: ja, nein und vielleicht. Schauen Sie sich das Video an, oder lesen Sie weiter, um alle Informationen zu erhalten!
Um die Frage zu beantworten, was sich ändert, wenn man die Radgröße ändert, haben wir drei Versionen des ausgezeichneten Goodyear Eagle F1 Asymmetric 3-Reifens auf einem Golf GTI in Goodyears unglaublicher Testanlage in Mireval getestet. Dort konnten wir die Reifen beim Bremsen auf nasser und trockener Fahrbahn, bei Aquaplaning auf gerader Strecke und in Kurven sowie beim Handling auf nasser und trockener Fahrbahn objektiv testen und auch prüfen, wie sich der Reifen beim Handling auf nasser und trockener Fahrbahn anfühlt. Wir haben uns auch auf die wichtigen NVH-Tests (Noise, Vibration and Harshness) konzentriert, um herauszufinden, ob man sein Auto wirklich komfortabler machen kann, indem man eine Radgröße abnimmt.
Die gewählten Größen waren einfach, es sind drei OE-Optionen für den Golf. 225/45 R17, 225/40 R18 und 225/35 R19 haben alle die gleiche Reifenbreite, und der Rollradius unterscheidet sich nur um 0,4 %, was bedeutet, dass sie eine nahezu identische Aufstandsfläche haben sollten. Daher sind die gemessenen Leistungsunterschiede eher auf die Reifenkonstruktion als auf andere Faktoren zurückzuführen.
Die objektiven Daten
Würden die Rohdaten bei nahezu identischer Aufstandsfläche der drei Reifengrößen einen Unterschied in der Leistung der Reifen zeigen? Die kurze Antwort lautet: Nein, nicht viel.
Beim Bremsen auf trockener und nasser Fahrbahn lagen die drei Größen nie mehr als 1 % auseinander, und bei den Aquaplaning-Tests auf gerader Strecke und in der Kurve waren die Ergebnisse sehr ähnlich.
Die Daten zu den Rundenzeiten waren etwas aufschlussreicher, aber nicht immer so wie erwartet.
Im Trockenen wurden die Reifen immer schneller, wobei der 17″-Reifen am langsamsten war, der 18″-Reifen etwas mehr als eine Sekunde schneller und der 19″-Reifen noch einmal 2/10tel schneller als der 18″-Reifen. Auf nasser Fahrbahn kehrte sich dieser Trend um: Der 19″-Reifen war um eine halbe Sekunde langsamer, der 18″- und der 17″-Reifen waren am schnellsten. Das liegt daran, dass die Konstruktion des 17″-Reifens mehr Bewegung in der Lauffläche zulässt, was bedeutet, dass sich die Wasserkanäle und der Gummi mehr bewegen und öffnen, was zu zusätzlichem Grip führt.
Zumindest objektiv waren die drei Reifengrößen sehr ähnlich, bis hin zu nahezu identisch.
Das subjektive Handling
Da die objektiven Daten so nah beieinander liegen, wenden wir uns stattdessen dem subjektiven Handling und dem Gefühl des Reifens zu, um die wirklichen Unterschiede zu finden.
Beim Trockenhandling verbesserte sich das subjektive Gefühl der Reifen mit den Rundenzeiten. Die schnellste Rundenzeit des 19″-Reifens lag nicht daran, dass die größere Radgröße mehr Grip bot, sondern an der Art und Weise, wie der Reifen die Leistung erbrachte – das Einlenken des Reifens war viel schärfer und das Auto fühlte sich in der Kurvenmitte reaktionsschneller an. Während sich der 17-Zoll-Reifen weich und unpräzise anfühlte, vermittelte der 19-Zoll-Reifen Vertrauen und Stabilität und ermöglichte es, alle Scheitelpunkte zu treffen und das Auto richtig zu pushen. Der Unterschied zwischen den Größen 18″ und 19″ war viel kleiner als der Sprung von 17″ zu 18″, aber es gab immer noch einen Schritt.
Um das Sprichwort zu beweisen, dass in der Welt der Reifen nichts einfach ist, wurde der subjektive Test des Fahrverhaltens auf nasser Fahrbahn komplett umgedreht. Das Vertrauen und die Vorhersehbarkeit, die die größeren Reifengrößen im Trockenen vermittelten, wurden durch Nervosität und einen viel schnelleren Verlust der Bodenhaftung im Nassen ersetzt. Die 17-Zoll-Räder waren ein Traum, das Auto lag satt und berechenbar in der Spur und reagierte auf jede Lenkeingabe so, wie man es erwarten würde. Beim Wechsel auf die 18-Zoll-Räder bedeutete das fokussiertere Einlenken der Front, dass man mit dem Heck vorsichtiger sein musste. Die Fahrzeugbalance veränderte sich und übersteuerte bei Bodenwellen in Kurven, die der 17-Zöller einfach absorbierte, was bedeutete, dass man bei schnellen Richtungswechseln länger zögerte.
Wie beim Trockenhandling waren die Unterschiede zwischen den 18″- und 19″-Rädern weitaus geringer als zwischen den 17″- und 18″-Rädern, wobei sich die 19″-Räder so anfühlten, als hätten sie die Probleme, die die 18″-Größe mit sich brachte, noch ein wenig erweitert.
Komfort und Geräusche
Wenn die subjektiven Ergebnisse den 19″-Rädern den Sieg im Trockenen und den 17″-Rädern den Sieg im Nassen bescheren, macht dann der NVH-Test (Geräusche, Vibrationen und Rauheit) eine Schlussfolgerung einfacher?
Während der 3 km langen Straßenstrecke haben wir subjektiv und objektiv den Geräuschpegel der Reifen gemessen und subjektiv den Komfort bewertet.
Wie erwartet, war der 17″-Reifen der komfortabelste, wobei die 18″-Größe mehr Straßenunebenheiten in das Auto leitet, insbesondere im hinteren Teil des Autos, wo der Reifen weniger Gewicht zu bewältigen hat.
Als Folge des zusätzlichen Komforts des 17-Zoll-Rads fühlte sich das Auto bei der Straßenlage etwas weniger stabil an, wobei der 17-Zöller über Unebenheiten der Straße wackelte, während sich der 18-Zöller stabiler anfühlte, fast so, als hätte das Auto bei der Kombination aus 18-Zoll-Rad und Reifen verbesserte Dämpfer. Die vielleicht größte Überraschung war der Geräuschpegel: Die 18-Zoll-Räder waren ein ganzes dB leiser als die 17-Zoll-Räder, und das war in der Kabine sofort spürbar.
Während der 18″-Reifen den Komfort in der Kabine leicht reduzierte, begann der 19″-Reifen zu kollabieren, und während der Gesamtgeräuschpegel in der Kabine derselbe war wie der des 17″-Reifens, war das Gesamterlebnis des Fahrens mit dem Reifen auf rauem Untergrund weitaus anstrengender, da jedes kleine Problem mit der Straßenoberfläche in die Kabine hinein verstärkt wurde.
Fazit…
Wird ein 17″-Reifen mehr Komfort bieten als ein 18″- oder 19″-Reifen? Höchstwahrscheinlich, ja. Wird sich eine größere Radgröße wie 19″ sportlicher anfühlen als eine kleinere? Ja. Welche Radgröße war die beste Gesamtbilanz für diesen Golf GTI?
Der Golf GTI ist ein Hot Hatch, und so toll die 17-Zoll-Räder bei Nässe auch waren, im Trockenen passten sie nicht wirklich zum Charakter des Autos.
Während die 19″-Räder am besten aussahen und sich im Trockenen viel besser anfühlten, machten die Nervosität bei Nässe und der Komfort auf der Straße das Fahren mit dem GTI zu harter Arbeit, da man die Grenzen respektieren und jede Art von Überraschung auf der Straße vermeiden musste.
Die 18″-Rad- und Reifenkombination fühlte sich einfach „richtig“ an. Sie waren zwar nicht so komfortabel wie die 17-Zoll-Räder, aber der Nachteil bei Fahrbahnunebenheiten war den Tausch gegen eine präzisere Lenkung und ein sportliches Handling bei Trockenheit und Nässe wert.
Wenn Sie ein großes Auto wie einen Audi A6 auf 19″-Rädern haben und Ihren Komfort verbessern wollen, dann ist es sicher, dass der Wechsel zu einer kleineren Radgröße helfen wird, allerdings auf Kosten des dynamischen Fahrverhaltens, aber es lohnt sich auch, daran zu denken, dass Sie die Geräuschentwicklung und den Komfort verbessern können, indem Sie auf einen anderen Reifen wechseln.