Valenz (Psychologie)

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Valenz, wie sie in der Psychologie, insbesondere bei der Erörterung von Emotionen, verwendet wird, bedeutet die intrinsische Attraktivität (positive Valenz) oder Abneigung (negative Valenz) eines Ereignisses, Objekts oder einer Situation. Der Begriff wird jedoch auch verwendet, um bestimmte Emotionen zu charakterisieren und zu kategorisieren. So haben zum Beispiel die gemeinhin als „negativ“ bezeichneten Emotionen wie Wut und Angst eine „negative Valenz“. Freude hat eine „positive Valenz“. Positiv bewertete Emotionen werden durch positiv bewertete Ereignisse, Objekte oder Situationen hervorgerufen. Der Begriff wird auch im Zusammenhang mit der hedonischen Färbung von Gefühlen, Affekten, bestimmten Verhaltensweisen (z. B. Annäherung und Vermeidung), dem Erreichen oder Nicht-Erreichen von Zielen und der Konformität mit oder Verletzung von Normen verwendet. Ambivalenz kann als Konflikt zwischen positiven und negativen Valenzträgern betrachtet werden.

Theoretiker, die einen valenzbasierten Ansatz zur Untersuchung von Affekt, Urteilsvermögen und Entscheidungen verfolgen, gehen davon aus, dass Emotionen mit derselben Valenz (z. B. Wut und Angst oder Stolz und Überraschung) einen ähnlichen Einfluss auf Urteile und Entscheidungen haben. Nach dieser Theorie führen beispielsweise die negativ bewerteten Emotionen Wut und Angst wahrscheinlich zu negativeren Urteilen.

Geschichte der Verwendung

Der Begriff wurde in der Psychologie mit der Übersetzung der Arbeiten von Kurt Lewin aus dem Deutschen im Jahr 1935 eingeführt. Ambivalenz hat eine längere Geschichte.

Kriterium für Emotion

Valenz ist ein Kriterium, das in einigen Definitionen von Emotion verwendet wird. Das mögliche Fehlen von Valenz wird als Grund dafür angeführt, Überraschung, die als Schreckreaktion angesehen wird, aus der Liste der Emotionen auszuschließen, obwohl einige sie mit einbeziehen würden.

Messung

Valenz könnte eine Zahl zugeordnet und so behandelt werden, als ob sie gemessen würde, aber die Gültigkeit einer Messung, die auf einem subjektiven Bericht beruht, ist fraglich. Eine Messung, die auf der Beobachtung von Gesichtsausdrücken mit dem Facial Action Coding System und Mikroausdrücken (siehe Paul Ekman) oder auf moderner funktioneller Bildgebung des Gehirns beruht, kann diesen Einwand ausräumen.

  1. Nico H. Frijda, The Emotions. Cambridge(UK): Cambridge University Press, 1986. S. 207
  2. Lerner, Jennifer, Dacher Keltner (2000). Beyond Valence: Toward a Model of Emotion-Specific Influences on Judgment and Choice. Cognition and Emotion 14 (4): 473-493.

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