Mediale Retinaculumplastik versus mediale patellofemorale Ligamentrekonstruktion bei rezidivierender Patellainstabilität bei Erwachsenen: a randomized controlled trial

Zweck: Ziel dieser Studie war es, die klinischen Ergebnisse der medialen Retinaculumplastik (MRP) und der medialen patellofemoralen Bandrekonstruktion (MPFLR) mit gleichzeitiger lateraler retinakulärer Freisetzung im Hinblick auf bildgebende und funktionelle Ergebnisse zu bewerten.

Methoden: Siebzig Patienten mit rezidivierender patellarer Instabilität wurden nach dem Zufallsprinzip auf der Grundlage ihrer Geburtsjahre (gerade/ungerade) in 2 Gruppen aufgeteilt, die entweder MRP oder MPFLR erhielten. Bei allen Patienten wurde auch eine laterale retinakuläre Freisetzung durchgeführt. Präoperativ wurde bei allen Patienten eine Magnetresonanztomographie durchgeführt, um die Verletzung des medialen patellofemoralen Bandes zu beurteilen. Vor der Operation und bei der Nachuntersuchung wurde eine Computertomographie durchgeführt. Die subjektiven Symptome und das funktionelle Ergebnis wurden präoperativ und postoperativ mit dem Kujala-Score, dem Tegner-Aktivitätsscore und einem subjektiven Fragebogen bewertet. Der physische Apprehensionstest wurde untersucht, und die Redislokation wurde erfasst.

Ergebnisse: Die Patienten wurden im Durchschnitt 40 Monate lang nachbeobachtet (Spanne: 24 bis 55 Monate). Die Messergebnisse des Kongruenzwinkels, des patellaren Kippwinkels und der patellaren Seitenverschiebung verringerten sich signifikant von den Messungen vor der Behandlung auf den Normalbereich bei der letzten Nachuntersuchung, ohne einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen (P > .05). Der mediane Kujala-Score hatte sich nach der Operation signifikant verbessert. Es wurde jedoch kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen bei der letzten Nachuntersuchung festgestellt (P > .05). In 6 Fällen in der MRP-Gruppe (19 %) und in 3 Fällen in der MPFLR-Gruppe (9 %) fanden wir eine patellare Lateralverschiebung von mehr als 1,5 cm, aber weniger als 2,0 cm mit einem festen Endpunkt für den Apprehensionstest, ohne einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen.

Schlussfolgerungen: Diese prospektive, randomisierte Studie zeigte, dass die MPFLR bei rezidivierender Patellainstabilität gute klinische Ergebnisse mit einem gut kongruenten Patellofemoralgelenk und einer guten Kniefunktion erzielen konnte. Die MRP könnte bei Erwachsenen mit medialen patellofemoralen Bandverletzungen der Patella oder der mittleren Anteile ähnliche Ergebnisse wie die MPFLR bei rezidivierender patellarer Instabilität erzielen.

Evidenzgrad: Level II, prospektive vergleichende Studie.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.