Als ob Pickel und mörderische Stimmungsschwankungen nicht schon genug wären, können wir uns jetzt auch noch dafür bedanken, dass diese verflixten Hormone unser Haar durcheinander bringen. Es hat sich herausgestellt, dass der Hormonspiegel sowohl die Qualität als auch die Quantität des Haares beeinflusst, so dass es zu bestimmten Zeiten dünn, brüchig oder glanzlos wird. Und wann? Und wie? Hier erfahren Sie es.
Haar und Hormone: Einnahme und Absetzen der Pille
Die Einnahme der Pille verändert bei manchen Frauen das Haar, meist (zum Glück!) zum Positiven. Normalerweise macht sie die Strähnen üppig, glänzend und voluminös. Aber wenn Sie die Pille absetzen, kann es zu plötzlichem Haarausfall und einer veränderten Textur kommen.
Was Sie tun können: Färben Sie Ihr gesamtes Haar oder setzen Sie Strähnchen, die die Haarkutikula aufpolstern und für sofortiges Volumen sorgen. Außerdem sollten Sie ein volumengebendes Shampoo verwenden und Conditioner nur auf die Spitzen auftragen, damit die Haare nicht schlaff werden.
Haar und Hormone: Schilddrüsenprobleme
Haarausfall ist oft das erste Anzeichen für eine Schilddrüsenerkrankung, denn schwankende Werte dieses Hormons wirken sich direkt auf den Wachstumszyklus Ihrer Strähne aus.
Was Sie tun können: Die Schilddrüse sammelt mehr Giftstoffe an als jedes andere Organ, daher kann ein Ungleichgewicht dieses Hormons den Haarausfall beschleunigen. Wirken Sie dem entgegen, indem Sie, wo immer möglich, auf Bio-Lebensmittel und ungiftige Haarprodukte umsteigen. Außerdem sollten Sie Ihre Ernährung mit Proteinen ergänzen und Ihre Kopfhaut täglich massieren.
Haar und Hormone: Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)
PCOS wird durch einen Überschuss an männlichen Hormonen verursacht, der zu einer Ausdünnung der Haare im vorderen und oberen Bereich der Kopfhaut führen kann. Dies ist bei PCOS-Patienten, in deren Familie genetischer Haarausfall vorkommt (bei mir!), besonders ausgeprägt.
Was Sie tun können: Fragen Sie Ihren Arzt nach Medikamenten, die den Spiegel der männlichen Hormone senken – das sollte das Nachwachsen der Haare fördern. Ebenso wie eine Kopfmassage, die die Durchblutung der Kopfhaut und der Haarfollikel fördert.
Haar und Hormone: Stress als Saboteur
Stress wird oft für Haarausfall und graue Strähnen verantwortlich gemacht – und das meist aus gutem Grund. Bei Stress werden im Körper Hormone (wie Adrenalin) ausgeschüttet, die die Aufnahme von B-Vitaminen beeinträchtigen, die für die Pigmentierung benötigt werden. Bei Stress wird auch das männliche Hormon Testosteron ausgeschüttet, das sich auf die Haarfollikel auswirkt und zu einer Ausdünnung der Haare führt.
Was Sie tun können: Die Einnahme eines B-Vitamin-Komplex-Präparats und Entspannungstechniken können viel bewirken.
Haar und Hormone: Der Schwangerschaftsbereich
Der Anstieg der Schwangerschaftshormone regt in der Regel das Haarwachstum an und beschert werdenden Müttern üppiges, dichtes Haar. Das ist die gute Nachricht. Die weniger gute Nachricht kommt im letzten Schwangerschaftsdrittel und in den Monaten danach, wenn das Haar der werdenden Mutter plötzlich aussieht, als wäre es durch ein Kriegsgebiet gegangen.
Die dicken Strähnen fallen nicht nur büschelweise aus, auch die Textur kann sich von glatt zu lockig und umgekehrt verändern. Schuld daran ist der niedrige Östrogenspiegel nach der Geburt, der zu übermäßigem Haarausfall führt. Aber keine Sorge: Dieses Problem ist in der Regel nur vorübergehend, und Ihre Locken werden sich in 6-8 Monaten von selbst regenerieren.
Was Sie tun können: Ernähren Sie sich in der Zwischenzeit vitamin- und mineralstoffreich und vermeiden Sie chemische Behandlungen wie Färben oder Dauerwellen. Wechseln Sie außerdem zu Shampoos, die Inhaltsstoffe (wie Keratin) enthalten, die das Haar beschichten und die Strähnen voller erscheinen lassen. Oder probieren Sie eine neue Frisur aus: Eine kürzere Frisur kann die Haare voller wirken lassen. Wenn sich der Haarausfall innerhalb eines Jahres nicht bessert, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen.
Haar und Hormone: Androgenetische Alopezie
Dieses hormonell bedingte Haarausfall-Syndrom ist genetisch bedingt und betrifft die Hälfte der weiblichen Bevölkerung, oft vor dem 50. Lebensjahr. In den meisten Fällen handelt es sich um eine abnorme Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber Androgenen – männlichen Hormonen, die bei Frauen von den Eierstöcken und den Nebennieren produziert werden.
Bei Frauen führt AGA häufig zu Haarausfall am Oberkopf, was zu einer verbreiterten Stelle führt, wobei der Haaransatz jedoch erhalten bleibt. Seltener entwickeln Frauen AGA nach männlichem Muster mit Haarausfall an den Schläfen, was zu einem M-förmigen Haaransatz führt. Bei beiden Formen wird das Haar mit jedem Wachstumszyklus kürzer, feiner und weniger pigmentiert.
Was Sie tun können: Rogaine ist das einzige frei verkäufliche Produkt, das bei Frauen mit AGA das Nachwachsen der Haare fördern soll. Aber es wirkt in weniger als 50 % der Fälle, muss zweimal täglich aufgetragen werden, braucht bis zu 32 Wochen, um zu wirken, und die Wirkung geht verloren, wenn die Anwendung abgesetzt wird.
Haar und Hormone: Wechseljahre
In den Wechseljahren sinkt der Spiegel der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron, während das Testosteron steigt. Dies wirkt sich auf die Haarfollikel aus und führt dazu, dass das Haar auf dem Oberkopf dünner und feiner wird.
Was Sie tun können: Eine gute Möglichkeit, den Östrogenspiegel in den Wechseljahren zu erhöhen, ist eine Ernährung, die reich an pflanzlichen Phytoöstrogenen ist – wie Nüsse und Samen. Beeren sind eine weitere gute Option, vor allem solche, die reich an Flavonoiden sind, wie Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren und Granatäpfel. Es ist auch gut, pflanzliche Eiweißquellen zu essen, wie sie in Sojaprodukten wie Sojamilch, Tofu und Edamame enthalten sind.
Haben Sie einen Zusammenhang zwischen Ihren Haaren und Hormonen festgestellt?