Abhängig vom Grad der Sedierung des Patienten und der Erfahrung des Untersuchers kann eine genaue Untersuchung der Z-Linie nicht sehr einfach sein. Es lohnt sich jedoch, Biopsien von minimalen fokalen Veränderungen, Rötungen, Unebenheiten und Unregelmäßigkeiten zu entnehmen, auch wenn sie „entzündlich“ aussehen. Auch Kontaktverletzungen beim Passieren des Geräts sollten Aufmerksamkeit erregen.
NB: Fast alle der folgenden Fälle wurden von niedergelassenen Kollegen untersucht und biopsiert. Die Herausforderung besteht darin, aus der Masse der entzündlichen Veränderungen, die durch Reflux verursacht werden, verdächtige Befunde herauszufiltern.
Fall 1
Links: ein Patient mit einem fokalen Knoten an der Z-Linie. Die Biopsie ergab eine niedriggradige intraepitheliale Neoplasie (LGIN) / niedriggradige Dysplasie.
Rechts: In der Nahaufnahme und mit NBI zeigen sich kleine strukturelle Unregelmäßigkeiten. Inwieweit diese mit der Histologie korrelieren, ist unklar. Bei histologisch gesichertem LGIN ist jedoch eine Endotherapie angezeigt.
Fall 2
Ein Patient mit einem kleinen Knoten an der Z-Linie, der einem Adenom ähnelt. Die histologische Analyse nach Mukosektomie ergab, dass es sich um ein Mukosakarzinom handelte.
Fall 3
Ein Patient mit dem Biopsiebefund einer hochgradigen intraepithelialen Neoplasie (HGIN) / hochgradigen Dysplasie und nur einer leichten Rötung (sichtbar in der Inversion, Pfeil).
Nah der Z-Linie in der Mitte auf NBI und nach Essigsäurefärbung sind fokale strukturelle Veränderungen zu sehen, die ein unregelmäßiges Muster mit kleinen Herden ergeben. Nach EMR stellte sich die Läsion als T1m3-Karzinom heraus.
Fall 4
Ein Knoten oberhalb der Z-Linie, ohne andere Unregelmäßigkeiten in der makroskopischen Ansicht.
Auf dem NBI und mit Essigsäurefärbung sind ähnliche strukturelle Unregelmäßigkeiten an der Z-Linie zu sehen, wenn auch nicht so ausgeprägt wie in Fall 3. Es entsteht der Eindruck eines unterminierenden Wachstums unter der Z-Linie, das sich bis zu der kleinen Insel oben (linkes Bild) erstreckt.
Fall 5
Z-Linie zunächst unauffällig.
Bei weiterer Insufflation zeigt sich erneut ein fokaler Knoten an der Kardia in der 12-Uhr-Position. Die Biopsie zeigte eine hochgradige intraepitheliale Neoplasie (HGIN) / hochgradige Dysplasie.
Bei der NBI und bei der Essigsäurefärbung zeigten sich leichte strukturelle Unregelmäßigkeiten und erneut der Eindruck, dass das Plattenepithel unterminiert ist.