Abstract
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Rasse und Hautfarbe oft synonym verwendet. In den Vereinigten Staaten dominiert die Farbenterminologie häufig den Rassendiskurs, da farbbasierte Rassenbezeichnungen wie „Schwarz“ und „Weiß“ häufig verwendet werden. Farbe wird daher oft als Synonym für Rasse verwendet, aber obwohl sich die beiden Begriffe überschneiden, unterscheidet sich Farbe von Rasse ebenso wie Kolorismus von Rassismus.
Die Beziehung zwischen Rasse und Farbe ist komplex: Die beiden sind miteinander verwoben, und es kann schwierig sein, sie voneinander zu trennen. Eine Gruppe, die den Unterschied zwischen den beiden verdeutlicht, sind jedoch die South Asian Americans – Menschen in den Vereinigten Staaten, deren Vorfahren vom indischen Subkontinent stammen. Südasiatische Amerikaner sind eine Gruppe, die sich nicht in die vorherrschenden Rassenkategorien Schwarz und Weiß einordnen lässt und in den Vereinigten Staaten eine mehrdeutige rassische Identität hat. Da die südasiatischen Amerikaner in verschiedene Rassenkategorien eingeteilt wurden und sich in ihrer Hautfarbe erheblich unterscheiden, können ihre Erfahrungen auf einzigartige Weise zeigen, wie Rasse mit Farbe zusammenhängt. Teil I dieses Artikels untersucht die Beziehung zwischen Rasse und Hautfarbe im Allgemeinen und stellt fest, dass die Hautfarbe das wichtigste physische Merkmal ist, das mit der Rasse in Verbindung gebracht wird. Teil II analysiert die Rolle der Hautfarbe bei der Charakterisierung von südasiatischen Amerikanern als „weiß“. Teil III betrachtet die Hautfarbe im Zusammenhang mit der Charakterisierung von südasiatischen Amerikanern als „schwarz“. Ähnlich wie beim Weißsein kommt dieser Teil zu dem Schluss, dass die Hautfarbe zwar eine Rolle bei der Charakterisierung von südasiatischen Amerikanern als „schwarz“ spielen kann, andere Faktoren jedoch wichtiger sind. Teil IV befasst sich mit anderen farb- und rassenbezogenen Identitäten, die südasiatischen Amerikanern zugeschrieben werden, darunter auch „braun“. Dieser Teil veranschaulicht, dass es für alle diese Identitäten Facetten gibt, die viel bedeutsamer sind als die Hautfarbe.
Abschließend werden in der Schlussfolgerung die Auswirkungen der obigen Ausführungen auf das Verständnis von Rasse und Rassismus und auch von Kolorismus erörtert – eines der wichtigen Ziele der Konferenz Global Perspectives on Colorism.