Liner und Cast/Scan
Der nächste Schritt im Prozess ist die Anpassung eines Liners für den Patienten. Der Liner ist eine weiche Zwischenlage, die der Patient über der Haut trägt. Er wird vor dem Schaft angezogen. Die Hauptfunktion des Liners besteht darin, die Kräfte zu absorbieren, die beim Gehen mit der Prothese entstehen, den Stumpf gesund zu erhalten und das längere Tragen der Prothese zu ermöglichen.
Es gibt viele verschiedene Liner auf dem Markt, und Ihr Orthopädietechniker wird den besten Liner für Sie auswählen. Dies hängt von vielen Faktoren ab, wie z. B. Art der Aufhängung, Aktivitätsniveau, Hautproblemen, Geschicklichkeit der Hand, Knochenvorsprüngen, Form usw. Es gibt handelsübliche (OTS) und individuelle Liner. Wenn der Stumpf eine ungewöhnliche Form hat oder sehr knochig ist, können maßgefertigte Liner verwendet werden. Diese werden hergestellt, indem ein Abdruck des Stumpfes des Patienten mittels Gipsabdruck oder Scan mit unseren verschiedenen Scannern/Software erstellt wird. Das Verfahren zur Herstellung eines individuellen Liners dauert länger als das eines OTS-Liners. Wenn die Form der Gliedmaße gängig ist, werden Messungen vorgenommen, um den OTS-Liner in der richtigen Größe zu bestellen.
Wenn der Liner bereit ist, dem Patienten angepasst zu werden, wird er in die Praxis gerufen, um einen Termin zum Anpassen wahrzunehmen. Der Liner wird dem Patienten angezogen und die Passform beurteilt. Wenn die Passform gut ist, werden Messungen vorgenommen und ein Abdruck der Gliedmaße über dem Liner angefertigt. Je nach der Art der Aufhängung, die der Orthopädietechniker und der Patient zuvor festgelegt haben, werden verschiedene Abdruckmethoden verwendet. Anschließend wird der Abdruck gefüllt und entsprechend modifiziert, um Ihren individuellen diagnostischen AK-Prothesenschaft herzustellen.
Diagnoseschäfte
Der erste Prothesenschaft, den Sie erhalten, wird als Diagnoseschaft bezeichnet. Dieser Schaft wird aus einem durchsichtigen Kunststoff hergestellt und mit der entsprechenden Aufhängungsmethode (Stift/Verriegelung, Hochvakuum, Absaugung) versehen. Der Schaft wird angezogen, während der Patient steht und den Stumpf belastet. In der Regel werden diese Schäfte so angefertigt, dass der Patient sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit nach Hause nehmen kann, sie können aber zur Überprüfung der Ausrichtung beim zweiten diagnostischen Anpassungstermin begehbar gemacht werden. Zu Beginn wird ein diagnostischer Kunststoffschaft verwendet, da Teile des Schaftes möglicherweise modifiziert werden müssen, um sich der Stumpfform anzupassen. Dies lässt sich leicht durch Erhitzen und Aufweiten des Kunststoffs erreichen.
Ein zweiter Diagnoseschaft kann erforderlich sein, um den ersten Diagnoseschaft anzupassen, damit der Patient einen besser/angemessener passenden Schaft erhält. Je besser der Schaft für die AK-Prothese passt, desto höher ist die Erfolgsquote beim Gehen mit einer AK-Prothese.
Laminierter/endgültiger Schaft
Wenn wir bestätigt haben, dass der diagnostische Prothesenschaft dem Patienten gut passt, können wir mit dem laminierten Schaft fortfahren. Der laminierte Schaft wird aus Karbonfasern hergestellt, was bedeutet, dass er viel leichter als der Kunststoffschaft ist und eine höhere Zugfestigkeit aufweist. Kohlefaser ist auch haltbarer, so dass der Schaft je nach Aktivitätsniveau und eventuellen Veränderungen der Gliedmaßen bis zu einigen Jahren halten kann. Der Patient hat die Möglichkeit, den Schaft individuell zu gestalten/einfärben zu lassen, so dass er zu seiner Hautfarbe passt oder das Logo seiner Lieblingssportmannschaft trägt. Je nach Art der Aufhängung kann der Innenschaft aus Proflex bestehen, einem weicheren Kunststoff innerhalb der äußeren Karbonschale.
Die Prothese wird dem Patienten mehrmals angezogen, so dass er sie selbst an- und ausziehen kann. Höhe und Ausrichtung werden entsprechend angepasst. Es wird ein Gehtraining durchgeführt, um den Patienten an den Gebrauch der Prothese zu gewöhnen. Die Physiotherapie spielt eine wichtige Rolle beim Gangtraining und bei der Stärkung der Muskeln der unteren Gliedmaßen außerhalb der Termine mit Ihrem Orthopädietechniker.
Knieprothesen
Auf dem heutigen Markt gibt es viele verschiedene Knietypen zur Auswahl. Bei der Planung Ihrer Prothese wird Ihr Arzt Sie nach Ihrem Lebensstil und den Aktivitäten fragen, denen Sie nachgehen. Dazu gehört, wie weit Sie zu Fuß gehen, welche Sportart(en) Sie betreiben, ob Sie in unebenem Gelände campen, wandern oder jagen und wie oft Sie auf den Beinen sind. All diese verschiedenen Aktivitäten, die Sie täglich ausüben, spielen eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung, welcher Fuß für Sie der beste ist. Jedes Knie bietet unterschiedliche Vorteile für verschiedene Aktivitäten, von der Standstabilität bis hin zu einem Mikroprozessor Otto Bock C-leg 4, der das Knie während des Gangzyklus schwingen und beugen kann. Die verschiedenen Arten von Knien sind wie folgt: