Die Amygdala umfasst mehrere Unterkerne, die direkt oder indirekt von allen sensorischen Systemen Input erhalten. Wichtige reziproke Verbindungen mit der Insula sind für die Interozeption und das emotionale Bewusstsein beim Menschen von Bedeutung.
Lesionsstudien zeigen, dass die Amygdala das klassische Paradigma der Angstkonditionierung bei Tieren und Menschen unterstützt. Die moderne Neurowissenschaft verspricht ein detailliertes Verständnis der Mechanismen bei Tieren. Beim Menschen gehen seltene Läsionen der Amygdala mit einem Verlust sowohl des subjektiven Furchterlebnisses als auch der Fähigkeit einher, Furchtäußerungen anderer zu erkennen. Darüber hinaus kommt es zu einer Beeinträchtigung der sozialen Wahrnehmung und der Entscheidungsfindung.
Die Bildgebung des Gehirns beim Menschen hat bestätigt, dass Angst unterschwellig und unabhängig von anderen nicht emotionalen Signalen registriert werden kann: So wird ein ängstlicher Ausdruck unabhängig von der Gesichtserkennung verarbeitet. Eine ausgeprägte Angsterfahrung bei einer psychiatrischen Störung führt zwangsläufig zu einer Beteiligung der Amygdala. Medikamente, die den Serotoninspiegel im Gehirn erhöhen, haben eine frühe Wirkung, indem sie die neuronalen Reaktionen in der Amygdala reduzieren.