VIVO Pathophysiologie
Funktionelle Anatomie des Hypothalamus und der Hypophyse
Der Hypothalamus ist ein Bereich des Gehirns, der eine Vielzahl von Körperfunktionen steuert. Er befindet sich in der Mitte der Hirnbasis und kapselt den ventralen Teil des dritten Ventrikels ein.
Die Hypophyse, auch Hypophyse genannt, ist ein rundliches Organ, das unmittelbar unter dem Hypothalamus liegt und in einer Vertiefung der Schädelbasis ruht, die Sella turcica („Türkensattel“) genannt wird. Bei einem erwachsenen Menschen oder Schaf hat die Hypophyse ungefähr die Größe und Form einer Bohne. Das Bild rechts aus dem Visible Human Project zeigt diese anatomischen Verhältnisse bei der sichtbaren Frau (klicken Sie auf das Bild, um ein größeres, unbeschriftetes Bild zu sehen). |
Bei genauer Betrachtung der Hypophyse zeigt sich, dass sie aus zwei unterschiedlichen Teilen besteht:
- Der Hypophysenvorderlappen oder die Adenohypophyse ist eine klassische Drüse, die vorwiegend aus Zellen besteht, die Proteinhormone absondern.
- Der Hypophysenhinterlappen oder die Neurohypophyse ist kein eigenständiges Organ, sondern eine Erweiterung des Hypothalamus. Sie besteht zum größten Teil aus den Axonen der hypothalamischen Neuronen, die als großes Bündel hinter dem Hypophysenvorderlappen nach unten verlaufen. Er bildet auch den so genannten Hypophysenstiel, der die vordere Drüse am Hypothalamus aufzuhängen scheint.
Das Bild rechts zeigt eine Frontalansicht einer Schweinehypophyse und des Hypothalamus. Der Hypophysenhinterlappen schaut hinter dem Vorderlappen hervor; fahren Sie mit dem Mauszeiger über das Bild, um die Beschriftung zu sehen (Bild mit freundlicher Genehmigung von Dr. G. P. Kozlowski).
Hypophysenvorder- und -hinterlappen haben unterschiedliche embryologische Ursprünge. Bei vielen Säugetieren gibt es auch einen Zwischenlappen (pars intermedia) zwischen Hypophysenvorder- und -hinterlappen.
Ein Schlüssel zum Verständnis der endokrinen Beziehung zwischen Hypothalamus und Hypophysenvorderlappen ist die Kenntnis der Gefäßverbindungen zwischen diesen Organen. Wie in späteren Abschnitten betont wird, unterliegt die Sekretion von Hormonen aus dem Hypophysenvorderlappen einer strengen Kontrolle durch hypothalamische Hormone. Diese hypothalamischen Hormone erreichen den Hypophysenvorderlappen auf folgendem Weg:
- Ein Zweig der Hypophysenarterie verzweigt sich in ein Kapillarbett im unteren Hypothalamus, und die für den Hypophysenvorderlappen bestimmten hypothalamischen Hormone werden in dieses Kapillarblut abgesondert.
- Das Blut aus diesen Kapillaren fließt in hypothalamisch-hypophysäre Pfortader ab. Portalvenen sind definiert als Venen zwischen zwei Kapillarbetten; die hypothalamisch-hypophysären Portalvenen verzweigen sich wiederum in eine andere Reihe von Kapillaren innerhalb des Hypophysenvorderlappens.
- Kapillaren innerhalb des Hypophysenvorderlappens, die die von dieser Drüse sezernierten Hormone transportieren, laufen in Venen zusammen, die in das systemische venöse Blut abfließen. Diese Venen sammeln auch das Kapillarblut aus dem Hypophysenhinterlappen.
Dieses Muster der vaskulären Verbindungen ist unten schematisch dargestellt. Man beachte auch die hypothalamisch-hypophysären Portalgefäße in der Abbildung einer echten Hypophyse, die oben zu sehen ist.
Der Nutzen dieses unkonventionellen Gefäßsystems besteht darin, dass winzige Mengen hypothalamischer Hormone in konzentrierter Form direkt zu ihren Zielzellen im Hypophysenvorderlappen transportiert werden und nicht im systemischen Kreislauf verdünnt werden.
Fortgeschrittene und ergänzende Themen
- Anatomie und Histologie der Hypophyse