Was ist eine Doppeldiagnose?
Eine Person mit Doppeldiagnose hat sowohl eine psychische Störung als auch ein Alkohol- oder Drogenproblem. Diese Erkrankungen treten häufig zusammen auf. Etwa die Hälfte der Menschen, die eine psychische Störung haben, leiden irgendwann in ihrem Leben auch an einer Störung des Drogenkonsums und vice versa. Die Wechselwirkungen zwischen den beiden Erkrankungen können beide verschlimmern.
Warum treten Substanzkonsumstörungen und psychische Störungen gemeinsam auf?
Auch wenn diese Probleme häufig gemeinsam auftreten, bedeutet dies nicht, dass das eine das andere verursacht hat, selbst wenn es zuerst aufgetreten ist. Es kann sogar schwierig sein, herauszufinden, welches Problem zuerst aufgetreten ist. Forscher gehen davon aus, dass es drei Möglichkeiten gibt, warum sie zusammen auftreten:
- Gemeinsame Risikofaktoren können sowohl zu psychischen Störungen als auch zu Störungen des Drogenkonsums beitragen. Zu diesen Faktoren gehören Genetik, Stress und Trauma.
- Psychische Störungen können zu Drogenkonsum und Substanzkonsumstörungen beitragen. Beispielsweise können Menschen mit psychischen Störungen Drogen oder Alkohol konsumieren, um sich vorübergehend besser zu fühlen. Dies wird als Selbstmedikation bezeichnet. Außerdem können psychische Störungen das Gehirn so verändern, dass es wahrscheinlicher wird, dass man süchtig wird.
- Drogenkonsum und Sucht können zur Entwicklung einer psychischen Störung beitragen. Drogenkonsum kann das Gehirn so verändern, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, eine psychische Störung zu entwickeln.
Welche Behandlungen gibt es für Doppeldiagnosen?
Jemand mit einer Doppeldiagnose muss beide Erkrankungen behandeln. Damit die Behandlung wirksam ist, müssen Sie mit dem Alkohol- oder Drogenkonsum aufhören. Die Behandlungen können Verhaltenstherapien und Medikamente umfassen. Auch Selbsthilfegruppen können Ihnen emotionale und soziale Unterstützung bieten. Sie sind auch ein Ort, an dem Menschen Tipps für den Umgang mit den täglichen Herausforderungen austauschen können.
NIH: National Institute on Drug Abuse