Die teuersten Gewürze der Welt

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In früheren Zeiten waren die Preise für Gewürze astronomisch. Doch schon im 19. Jahrhundert konnten sich viele Menschen Gewürze leisten, weil die Gewürzmonopole zusammengebrochen waren. Aber auch heute gibt es noch viele Gewürze, die extrem teuer sind. Ein Kilo einiger dieser Gewürze kann so viel kosten wie ein Kleinwagen.

Gewürze sind Pflanzen oder Teile davon, die sich durch viele Aromen und Geschmacksrichtungen auszeichnen. Diese Gewürze sind in jeder Küche unverzichtbar und sorgen dafür, dass unsere Gerichte nicht fade schmecken.

Safran

Das mit Abstand wertvollste Gewürz der Welt ist heute der Safran. Die getrockneten Narben der Safrankrokuspflanze kann man als Safranfäden kaufen. Ein Kilo Safran kostet, je nach Qualität, 3.000-140,00 Euro.

Der Safrankrokus gehört zur Familie der Iridaceae. Die Pflanze war ursprünglich in Kleinasien und im Mittelmeerraum beheimatet und wird heute vor allem in Südfrankreich, Iran, Spanien, Italien, Marokko und Griechenland angebaut. Der Grund für die sehr hohen Preise sind die teuren Erntekosten. Der Safrankrokus blüht einmal im Jahr für zwei Wochen. Die Blütenstempel, von denen jede Blüte drei hat, müssen morgens kurz nach dem Öffnen der Blüte in mühevoller Handarbeit geerntet werden, da sich sonst das kostbare Aroma verflüchtigt. Für ein Kilogramm Safran benötigt man mindestens 150.000 Blüten oder eine Anbaufläche von etwa 1.000 Quadratmetern.

Neben der Verwendung als Gewürz wird Safran auch zum Färben von Speisen eingesetzt. Das sehr gehaltvolle Gewürz wird vor allem zum Würzen von Reisgerichten verwendet.

Vanille

Auf Platz zwei der teuersten Gewürze steht die Vanille. Eine Schote kostet zwischen drei und fünf Euro, wobei es erhebliche Qualitätsunterschiede gibt. Der Preis spiegelt den arbeitsintensiven Herstellungsprozess wider. Im Handel werden üblicherweise nur die fermentierten Schoten der Vanillepflanzen verwendet. Diese können bis zu 30 Zentimeter lang sein. Kurz vor der Reife werden die Schoten von Hand geerntet, mit Wasserdampf behandelt und vier Wochen lang in einem luftdichten Behälter gelagert, wo sie langsam fermentieren. Die Zubereitung ist also sehr zeitaufwendig und mühsam.

Vanille ist in Mexiko beheimatet, wird aber heute vor allem auf den Inseln im Indischen Ozean und auf Madagaskar in großen Plantagen angebaut. Von den weltweit mehr als 100 Arten werden nur 15 zum Aromatisieren von Süßspeisen verwendet.

Kardamom

Im Vergleich zu Safran und Vanille ist Kardamom relativ preiswert und hat einen Kilopreis von etwa 60 Euro. Dennoch liegt dieser Preis weit über dem Durchschnittspreis für Gewürze. Damit ist Kardamom unangefochten die Nummer drei der teuersten Gewürze.

Kardamom ist eine Pflanze, die mit der Ingwerfamilie verwandt ist. Sie hat einen feurig-würzigen Geschmack. Seine Hauptanbaugebiete liegen in Indien und Madagaskar. Es gibt zwei Arten von Kardamom: schwarzen und grünen. Schwarzer Kardamom hat einen rauchigen, erdigen und herben Geschmack und wird hauptsächlich zum Würzen von herzhaften Gerichten verwendet. Grüner Kardamom wird oft in Desserts verwendet.

Nun kommen wir zu zwei Gewürzen, die einst sehr teuer waren und auch heute noch zu den teuersten Gewürzen gehören, obwohl sie nur noch einen Bruchteil ihres früheren Preises kosten.

Pfeffer

Unangefochten an der Spitze der Liste der teuersten Gewürze historisch gesehen, ist Pfeffer. Dieses Gewürz ist heute das am häufigsten verwendete Gewürz der Welt, war aber jahrhundertelang auch das teuerste. Pfeffer war einst so wertvoll, dass es zu bewaffneten Konflikten um seine Anbaugebiete kam. Viele Entdecker und Seefahrer machten sich auf den Weg, um einen Seeweg nach Indien zu finden, damit der Pfeffer billiger nach Europa gebracht werden konnte. Es gehört zu den Ironien der Geschichte, dass Christoph Kolumbus aufbrach, um einen Seeweg nach Indien für den Pfeffer- und Gewürzhandel zu finden, aber stattdessen einen neuen Kontinent mit unzähligen neuen Gewürzen entdeckte. Diese Entdeckung führte dazu, dass die Bedeutung des Pfeffers zurückging, da die Entdeckung neuer Gewürze den Fokus vom Pfeffer ablenkte. Als Chili entdeckt wurde, rückte plötzlich ein anderes Gewürz in den Fokus.

Ursprünglich stammt der Pfeffer aus Indien, heute wird er aber auch in vielen Ländern Südostasiens und in Brasilien angebaut. Die Pfefferpflanze ist eine Kletterpflanze, deren Pfefferkörner zweimal im Jahr geerntet werden können.

Zimt

Hier müssen wir zunächst unterscheiden, um welche Art von Zimt es sich handelt. In Europa gibt es zwei Arten von Zimt, die als Gewürz anerkannt sind: Chinesischer Zimt, auch Cassia-Zimt genannt, und echter Zimt, auch Ceylon-Zimt genannt. Heute geht es um letzteren. Da Ceylon-Zimt weniger verbreitet ist als chinesischer Zimt, ist er auch teurer.

Das Zimtgewürz wird aus der getrockneten Rinde des Zimtbaums hergestellt. Es ist eines der ältesten Gewürze der Welt und wird hauptsächlich zum Würzen von Süßspeisen verwendet. Ursprünglich stammt die Cinnamomum verum-Pflanze aus Sri Lanka, wird aber heute in vielen tropischen Ländern angebaut. Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert war Zimt besonders wertvoll und gehörte zu den teuersten Gewürzen der Welt. Im Jahr 1530 verbrannte der Kaufmann Anton Fugger die Schuldscheine von Karl V., dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, in einem Feuer aus Zimtstangen, um seinen enormen Reichtum zu demonstrieren.

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