Die Kunst, Bleichmittel und Säuren zu mischen

In der Chemie geht es darum, Dinge zu mischen. Aber man muss wissen, was man tut. Eine Dame beschwerte sich bei einem Nachbarn über einen Mäusebefall in ihrem Haus. Der wohlmeinende Freund hatte einen Vorschlag. Mischen Sie etwas Toilettenreiniger mit Bleichmittel in einem Behälter und lassen Sie das Gebräu über Nacht im Haus stehen. Das würde die Mäuse garantiert vertreiben, sagte sie. Aber sie vergaß zu erwähnen, dass man damit auch die menschlichen Bewohner loswerden könnte. Dauerhaft. Chemisch gesehen ist Bleiche eine Lösung von Natrium- oder Kalziumhypochlorit. Wenn es mit einer Säure gemischt wird, setzt es hochgiftiges Chlorgas frei. Die meisten WC-Reiniger enthalten Natriumhydrogensulfat, eine Säure, die schnell Chlor aus der Bleiche freisetzt. Die beißenden Chlordämpfe können das Lungengewebe zerstören, die Lunge mit Wasser füllen und gewissermaßen zum Tod durch Ertrinken führen. Zu diesem Zweck wurde Chlorgas natürlich im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Unsere mausscheue Dame hätte beinahe das gleiche Schicksal erlitten wie die französischen Truppen in Ypern durch die Deutschen. Glücklicherweise schaute ihr Nachbar nach, um zu sehen, wie das Experiment verlief, und rettete sie, als sie kurz davor war, ohnmächtig zu werden. Nicht jedes Opfer dieser Mischung hat so viel Glück. Viele, die Bleichmittel in eine Toilettenschüssel geschüttet haben, nachdem sie erfolglos versucht hatten, Flecken mit einem handelsüblichen Reinigungsmittel zu entfernen, haben bleibende Lungenschäden erlitten und einige sind gestorben. Es dürfen niemals Säuren mit Chlorbleiche gemischt werden. Dazu gehören säurehaltige Abflussreiniger, Rostentferner und sogar Essig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.