Antibiotika sind für die Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten bei Tieren genauso wichtig wie bei Menschen.
Antibiotika sind eines der wichtigsten Werkzeuge im Werkzeugkasten eines Tierarztes, weil sie bakterielle Krankheiten bei Tieren heilen. Ohne sie würden Tiere an verheerenden Krankheiten wie Milzbrand oder Lungenentzündung leiden oder sogar sterben.
Genauso wie Menschen brauchen auch Tiere Antibiotika, um Krankheiten abzuwehren und ihre Gesundheit zu schützen. Antibiotika schützen das Wohlergehen der Tiere.
Antibiotika werden von lebenden Organismen produziert und wirken, indem sie schädliche Bakterien abtöten oder ihr Wachstum einschränken und die Ausbreitung von Krankheiten verhindern. So bleiben Nutztiere frei von Krankheiten und Haustiere können ein langes und gesundes Leben führen.
Außerdem können Antibiotika dazu beitragen, gefährliche und ansteckende Krankheiten einzudämmen und gleichzeitig den Bedarf an weiteren oder viel stärkeren Medikamenten zu verringern. Wenn ein Tier Anzeichen einer Krankheit zeigt, können Antibiotika schnell eingesetzt werden, um das kranke Tier zu behandeln und den Rest einer Herde oder eines Bestandes zu schützen.
Der verantwortungsvolle Einsatz von Antibiotika zur Vorbeugung und Verhinderung eines Krankheitsausbruchs spielt eine wichtige Rolle für den Tierschutz. Schließlich ist Vorbeugen besser als Heilen, und wenn man gar nicht erst krank wird, erspart man den Tieren den Stress der Krankheit und der anschließenden Behandlung.
Antibiotika müssen auch verantwortungsvoll eingesetzt werden, um ihre Wirksamkeit nicht zu beeinträchtigen und nicht zur Resistenzbildung beizutragen. Darüber hinaus benötigen Tierärzte ergänzende Instrumente wie Impfungen und Diagnostik. Deshalb sind auch eine gute Tierhaltung, Hygiene und gute Ernährung wichtig, damit Antibiotika nur so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig, für die richtige Zeit und auf die richtige Weise eingesetzt werden.
Die Tierarzneimittelindustrie hat sich in ihrer Erklärung „Commitments and Actions for Antibiotic use“ (Verpflichtungen und Maßnahmen für den Einsatz von Antibiotika) auch formell verpflichtet, zur Bekämpfung von Resistenzen beizutragen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika zu fördern.
Allerdings bleiben Krankheiten eine ständige Bedrohung sowohl für Tiere als auch für Menschen. Neue und neu auftretende Krankheiten und das komplexe Problem der Medikamentenresistenz bedeuten, dass es wichtiger denn je ist, in die Forschung und Entwicklung neuer Behandlungen zu investieren, damit wir die Tiere in unserer Obhut weiterhin bestmöglich versorgen können.
Kurzinformationen
- Antibiotika fördern die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere: Mehr als 65 % der Tierärzte, Erzeuger und anderer Akteure im Bereich der Tiergesundheit sind laut einer Studie aus dem Jahr 2018 der Meinung, dass die Aufzucht von Tieren in einem „Raised Without Antibiotics“-System die Tiergesundheit und das Wohlergehen der Tiere leicht oder erheblich verschlechtert.
- Antibiotika tragen zur Ernährungssicherheit bei: Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung trägt dazu bei, die wachsende Nachfrage nach sicheren tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Milch und Eiern zu decken. Dank der Rücknahmefristen werden mit Antibiotika behandelte Tiere sorgfältig überwacht, um das Risiko einer Kontamination zu vermeiden.
- Antibiotika können den Ausbruch von Krankheiten verhindern: Durch die Behandlung einer Herde oder eines Bestandes, wenn ein Tier erkrankt, können Antibiotika die Ausbreitung von Krankheiten verhindern.
- Antibiotika können sowohl Existenzen als auch Leben retten: Krankheiten, die andernfalls zum Verlust des Viehbestands führen könnten, können mit Antibiotika behandelt werden, wodurch das Einkommen von Millionen von Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit der Tierhaltung verdienen, gesichert wird.